Meilenstein für Thailand:
Das thailändische Kino
Regiesseur Apichatpong Weerasethakul gewinnt Goldene Palme in Cannes
Ein Film, der polarisiert: „Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives“ des thailändischen Regisseurs Apichatpong Weerasethakul wurde unter Jury-Präsident Tim Burton zum Sieger des Film Festivals 2010 in Cannes gekürt. Burton hatte damit für eine gelungene Überraschung gesorgt, denn für kaum einen anderern Film waren die Meinungen so gespalten wie für „Uncle Boonmee“.
Die Geschichte erzählt von einem an Nierenversagen leidenden, totkranken Mann – Uncle Boonmee – der weiß, dass er in 48 Stunden diese Welt verlassen wird. Darum ist es sein sehnlicher Wunsch, die letzten Tage seines Lebens bei seiner Familie auf dem Land zu verbringen, wo er sein Leben Revue passieren lässt. Es erscheinen ihm seine tote Frau und sein verschollen geglaubter Sohn, mit denen er sich auf eine Reise zum Geburtsort seines ersten Lebens begibt. „Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives“ ist ein mystischerund ruhiger Film mit Herz, der zudem auch noch einen Eindruck über das thailändische Glaubenssystem und lokale Traditionen vermittelt.
Das Österreichische Filmmuseum zeigte im Anschluss an die Verleihung in Cannes eine große Retrospektive über den aus dem Nordosten Thailands stammenden Regisseur, Drehbuchautor, Videokünstler und Fotografen. In diesem Rahmen ist auch ein Buch über den erfolgreichen Thailänder erschienen. Die Auszeichnung der Goldenen Palme in Empfang nehmen zu dürfen ist jedoch nicht nur ein wichtiges Ereignis für den Regisseur selbst: Erstmals geht damit der Hauptpreis des Festivals an ein thailändisches Projekt. Bereits 2004 unter Jury-Präsident Quentin Tarantino gewann Apichatpong den Jury-Preis für seinen Film Tropical Malady (Sud Pralad). 2008 hatte er die Ehre selbst Mitglied der Jury zu sein, die von Sean Penn angeführt wurde.
Weitere Informationen zu Apichatpong Weerasethakuls Arbeit finden Sie auf seiner offiziellen Website: www.kickthemachine.com
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