Smogalarm in Bangkok: Gefährliche Luftverschmutzung vorbei!

Die Smog-Krise in Thailands Metropole ist vorbei. Die Menschen lebten seit Wochen gefährlich, denn die Luftverschmutzung war drastisch gestiegen. Nun hat sich der Wind gedreht, doch leider sieht es jetzt im Norden Thailands düster aus!

Smog Alarm in Bangkok. In der City herrscht dicke Luft! Foto: Flickr/cc: iaminthailand

Aktuelles Update für Bangkok 21. Februar 2019 

Gute Nachricht für Bangkok Bewohner und Besucher!! Die Luft ist wieder klar und man kann nach dem Januar-Smog aufatmen, bzw. wieder  problemlos durchatmen!
Bereits vor 4 Tagen war wieder alles "im grünen Bereich", doch wir wollten noch abwarten, bevor wir Entwarnung geben. Doch das können wir nun problemlos tun. 
Denn Winde, aus dem Süden vom Golf von Thailand kommend, haben den Grauschleier über der City einfach weggeblasen.
Siehe Karte hier: 


Bangkok gut, Chiang Mai schlecht...

Und so sehen die aktuellen Daten und Karten von den letzten 36 Stunden aus. Bangkok steht wieder "gut da", doch leider leidet nun Chiang Mai und der Norden unter schwerer Luftverschmutzung. Dort laufen die Menschen jetzt auch mit Masken herum, und Schulen wurden geschlossen. 

 


Phuket super...!

Auf der beliebten Insel in der Andamanensee und den umliegenden Inseln sieht es derzeit besonders gut aus. Dort haben die Besucher nichts zu befürchten und können ihren Urlaub in vollen (Atem)zügen genießen...! 
 
 
Nun hoffen wir, dass der Smog auch in Chiang Mai und im Norden bald "weggeblasen" wird. Wir halten Euch wie immer auf dem Laufenden... 

Quelle + Karten: Richard Barrow, richardbarrow.com

  

RÜCKBLICK

PM2.5-Krise! Die Menschen in Thailands Hauptstadt leben seit Wochen gefährlich, und nach den neuesten Meldungen wappnen sie sich gar für eine noch schlimmere Verschmutzung der Atemluft. Behörden raten, Mund-Masken zu tragen und sich möglichst in Innenräumen aufzuhalten.  

Bangkok, 31. Januar.2019 

Eine Bitte vorweg: wer jetzt in den Kommentaren auf unserer Facebook-Seite schreibt, "die Sonne scheint doch und alles ist in Ordnung".. oder so ähnlich... (so wie im letzten Jahr!), dann hat er oder sie keine Ahnung! Denn auch wenn es nicht allerorts so aussieht wie auf unseren Fotos, so bleibt doch die Tatsache bestehen:
Seit über vier Wochen herrscht in Bangkok "dicke Luft".
Es ist leider schlimmer als befürchtet, und die versprochenen Maßnahmen der Regierung helfen bislang leider nicht so, wie erhofft! Es sieht im wahrsten Sinne des Wortes "düster" aus - trotz der über 50 Drohnen, die derzeit über der Hauptstadt Wasser versprühen, in der Hoffnung, damit den gefährlichen Feinstaub in der Luft zu verringern.
Dies sind die aktuellen Fakten:  
  • Die Werte haben sich seit unserer letzten Publikation verschlimmert. Insbesondere 10 Regionen sind schwer betroffen, darunter Bang Khunthien, Din Daeng, Lad Phrao, Pratunam, Thonburi, Bang Nga, Bang Kapi, Phaya Thai (siehe Grafik rechts). Quelle: TheNation/Pollution Control Department/BMA/Greenpeace. 
  • Der öffentlich publizierte Index der Luftqualität im Großraum Bangkok überschritt mit einem Wert von 150 - 180 zeitweise die "rote Marke". Mit anderen Worten: Atmen ist derzeit höchst ungesund. Vermeiden Sie den Aufenthalt im Freien!
  • Die Behörden melden, dass der Feinstaubanteil bis über das kommende Wochenende hinaus deutlich über den sicheren Standards liegen wird. Eine signifikante Besserung wird erst für Mitte Februar vorausgesagt. 
  • Die Menschen tragen mittlerweile Atemschutzmasken - wie in China
  • Wie "ThaiVisa" berichtete (siehe auch Foto), wurde heute der Unterricht in rund 400 staatlichen Schulen eingestellt; Privatschulen folgen der Anweisung. Rund Zehntausend Schüler haben voraussichtlich bis Mitte oder sogar bis Ende nächster Woche schulfrei. 

  • Premierminister Prayut verkündete gestern, dass die Junta ab sofort strengere Umweltschutzmaßnahmen durchsetzen wird. Dazu gehört auch, den Einsatz von Dieselfahrzeugen zu verbieten - was vor allem die alten Busse in Bangkok betrifft. Ob dies allerdings wirklich durchgesetzt werden kann, wird sich zeigen...
  • Er ordnete an, dass die Umweltkontrollabteilung, die BMA sowie lokale Behörden die PM2,5-Werte effizient überwachen müssen, um die Menschen darauf aufmerksam zu machen, wenn die Luftqualität noch schädlicher wird. Tourismus hin und her...
  • Er bat auch Fabrikbesitzer, derzeit ihren Produktionsbetrieb zu reduzieren und sicherzustellen, dass ihre Anlagen den Umweltschutzstandards entsprechen. Unterdessen wurden in jeder Provinz Militärs entsandt, um zu prüfen, dass die Emissions-Normen auch wirklich eingehalten werden.
  • Der BMA-Gouverneur Aswin Kwanmuang hat zudem angeordnet, dass alle 50 Bezirke von Bangkok gemäß einem öffentlichen Gesundheits-Gesetz zu einem Umweltkontrollbereich ernannt werden, um strengere gesetzliche Maßnahmen durchzusetzen. Zum Beispiel das Verbot von Verbrennung aller Art im Freien (darunter vor allem das Abfackeln von Zuckerrohr-Feldern durch Bauern) oder auch die Verschrottung von Fahrzeugen.

  • Dieses Bild wurde vor wenigen Tagen aus einem Flugzeug-Cockpit aufgenommen. Es zeigt deutlich den Smog, der über der Hauptstadt hängt. Foto: Facebook/Theerawat Suensilpong

Die Thaizeit-Redaktion rät: 

Wenn möglich, derzeit auf die Inseln ausweichen! Dort ist auch in der Luft "alles klar"..., zum Beispiel auf

>>> PHUKET oder auf KOH SAMUI

  

15.1.2019

Es ist ja wirklich nichts Neues - schon im Januar 2018 gab es dieses gravierende Problem. "Same, same - NOT different", könnte man sagen, und jeder, der in der Hauptstadt lebt, findet das gar nicht witzig. Die Bewohner und Touristen sind wieder einmal von der ungewöhnlich hohen Feinstaubbelastung betroffen. Krankenhäuser sind seit Tagen überfüllt, die Menschen klagen über Husten und Atembeschwerden!

"Ist doch alles klar". Von wegen!

Wer zur Zeit auf den Straßen unterwegs ist, mag das nicht sofort realisieren, dass hier eine Gefahr aus "heiterem Himmel" kommt. "Alles klar", mag der ein oder andere Besucher denken, aber dem ist leider nicht so! Also bitte: Keine irreführenden Informationen und Kommentare weitergeben, sondern lieber unsere News oder gerne auch die lokalen Zeitungen oder Online-Portale verfolgen!
Am heutigen Dienstag sprechen einige Tageszeitungen sogar von einer "Smog Airpocalypse" - und auch das Thaizeit-Team ist besorgt. Der Blick aus unserem Redaktionsfenster im Stadtteil Sukhumvit zeigt dicken Dunst über den umliegenden Hochhäusern und die Sonne kommt kaum durch! Das hat leider nichts mit "normalem Dunst" zu tun. 

Auch Expats nerven sich und machen ihrem Ärger Luft... zum Beispiel auf Facebook (siehe Bild oben links). Der Eintrag vom 13. Januar 2019 zeigt eine Grafik, garniert mit den sarkastischen Worten:
"Bangkok won the competition today" -- "Bangkok hat heute den Wettbewerb gewonnen!" 

Hier ein weiteres aktuelles Foto, am Vormittag aufgenommen in der Gegend von Srinakarin (Foto: Sigrid Stelling)

Heute morgen gegen 7 Uhr war die Hauptstadt wieder mit einer dicken Schicht Smog bedeckt. Fakt ist: Der Luftverschmutzungs-Index (AQI) stieg im Laufe der letzten 3 Wochen auf über 120 (vor 2 Wochen waren es "noch" 174).
Grundsätzlich gilt: der geltenden Grenzwert liegt bei 50.

Zahlen, die Sorgen machen

Gestern, am Montag, 14.1.2019, betrug der Feinstaubanteil im Durchschnitt bereits 134, heute früh - am Dienstag, 15.1.2019 -, fiel der Wert geringfügig auf 129. "All das ist extrem ungesund", schreien Medien und Ärzte und bitten die Bevölkerung dringend darum, wieder Atemschutzmasken anzulegen. Denn im Bezirk Bang Khen zum Beispiel wurde vor einigen Tagen gar der höchste Wert mit 396 (!!) gemessen!

Behörden bitten die Bevölkerung:
Sportliche Kinder, alte Menschen und Patienten mit Atemwegserkrankungen sollten es derzeit tunlichst vermeiden, ins Freie zu gehen. 
Eine wirkliche Hilfe ist dies zwar nicht, und konkrete Reaktionen sind rar. Das "Pollution Department" jedenfalls war für lokale Journalisten heute nicht für einen Kommentar zu erreichen!  

Informationen der WHO

Vor allem Feinstäube von einer Größe unterhalb 2,5 tausendstel Millimetern umfassen unter anderem Sulfate, Kohlenstoffpartikel und Nitrate. Laut WHO erreichen diese feinsten Partikel auch die tiefen Bereiche der Lunge und können asthmatische Erkrankungen, Herzinfarkte, Schlaganfälle und vor allem schwere Lungenentzündungen auslösen. Deshalb hat Greenpeace Thailand die Umweltschutzbehörde ausdrücklich aufgefordert, die Feinstaubpartikel konstant zu messen und zu bewerten. Laut Greenpeace hat eine solche Verschmutzung im Jahr 2015 bereits 37.500 Menschen im Land getötet.

Wer ist verantwortlich? 

Laut Thaloengsak Phetsuwan, Direktor des Departments für Luftqualität und Lärm-Management, ist die Problematik...
1. die derzeit extrem stagnierende Luft. Dieses Phänomen trete häufig dann auf, wenn es längere Zeit sehr warm und windstill ist - oft Anfang Januar bis Mitte Februar. Dadurch sammle sich die durch Fahrzeuge verursachte Verschmutzung in der Luft an. Diese sieht dann aus wie Nebel.  

2. Nicht nur Bangkok City, sondern der ganze Großraum von Bangkok ist betroffen. Auch Menschen in Pattaya und in anderen Provinzen klagen. Der Präsident der "Stop Global Warming Association", Khun Srisuwan Janya, macht insbesondere Bauern verantwortlich, die derzeit ihre abgeerntete Zuckerrohrfelder in Brand stecken. Er plant,  Klage beim Verwaltungsgericht gegen diese Landwirte einzureichen.

3. Auch das Verbrennen von Müll und die Auswirkungen von Bauarbeiten machen große Probleme. Dies soll zukünftig besser reguliert werden. Hoffentlich ist hier nicht nur der Wunsch der Vater des Gedankens!

Künstlicher Regen bald im Einsatz 

  • Soforthilfe versprechen die königlichen "Regenmacher" - eine Initiative des verstorbenen Königs Bhumibol. Flugzeuge sollen über der Hauptstadt eingesetzt werden, um so den Feinstaub in der Luft zu minimieren.
  • Die Straßen werden täglich gesäubert. Gleichzeitig werden große Mengen an Wasser in die Luft gesprüht.
Was ist los in der Atmosphäre? Sicher ist: Diese Meldungen sollten von Bangkok-Besuchern und Einheimischen sehr ernst genommen werden. Mit anderen Worten: Atme nicht zu viel... denn es gibt keine frische Luft! Und möglicherweise raubt einem der Smog auch in den nächsten Wochen noch den Atem. (NG)

Nathalie Gütermann

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