Klimawandel in Thailand:

CHANCE FÜR SCHWELLENLÄNDER

Der Klimawandel ist in aller Munde, in Deutschland ebenso wie in Thailand – nur eben mit völlig anderen Auswirkungen auf Wirtschaft und Umwelt


Am 4. April endete nach Kyoto, Nairobi, New York und Bali ein weiterer internationaler Klimagipfel, diesmal in Bangkok. Die medienwirksamste Meldung des Treffens war der Unmut einiger der 37 Industriestaaten, welche bereits heute mit drastischen Auflagen zum Einschränken des Kohlendioxidausstoßes (CO2) zu kämpfen haben. Während sie in die Senkung ihrer Luftverschmutzung investieren, müssen sie zugleich für ihre gegenwärtige Belastungen über den Richtwerten noch teure Emissionsrechte bei den kleineren Verschmutzern einkaufen.
Denn die Entwicklungsländer, zu denen auch Thailand gehört, haben nach dem Kyoto-Protokoll eine Art Freifahrtschein auf Zeit erhalten: Noch bis 2020 sollen sie sich darauf konzentrieren, die Armut in ihren Ländern zu bekämpfen und die Einkommen zu steigern – in Sachen Umweltschutz erhalten sie einen Aufschub. Nach weiteren 30 Jahren schließlich sollen sie ihren CO2-Ausstoß dann um 20 Prozent zum Vergleichswert von 1990 gesenkt haben. Die Argumentation der Entwicklungsländer bei diesem Abkommen ist klar: Ihr habt uns das mit eurer Industrialisierung vor 100 Jahren eingebrockt, nun müsst ihr auch den Hauptteil der Verantwortung übernehmen.

Dass man dabei einen Schritt zu weit gegangen sein könnte, dämmerte nun unter anderem Japans Regierung, die eine Diskussion zur Überarbeitung dieses Vergleichs anschob: Da viele Entwicklungsländer lukrative Geschäfte mit ihren ungenutzten Emissionsrechten machen, möchte Japan die Regelung nicht mehr an Landesgrenzen gebunden sehen, sondern an Industriezweige. So wolle man industrielle Dreckschleudern die am Landesaufkommen nur einen Bruchteil verursachen, in ihrem Bereich aber durchaus wettbewerbsfähig sind, stärker und gerechter in die Pflicht nehmen. Während also die verschieden Lager über Interpretationen des Begriffs Verantwortung debattieren, gerät die Diskussion immer weiter vom Klimaschutz weg zur Frage, wer die größten Verschmutzungsrechte eingeräumt bekommt. Dazu soll auch der Freifahrtschein in eine freiwillige Selbstverpflichtung auch von Schwellenländern umgewandelt werden, wie sie schon im letzten Jahr auf Bali begonnen wurde. Länder wie Thailand, die nicht reich sind, in denen aber auch niemand verhungern muss, sind in Zukunft also stärker gefordert.

Das Land der Sorgenfalten

So kommt es, dass das Land des Lächelns in Sachen Klimaschutz schnell zum Reich der Sorgenfalten werden könnte. Denn wie in vielen anderen Ländern ist auch in Thailand der Verkauf der Emissionsrechte ein Investitionsbringer, während nach Herzenslust weiter verschmutzt werden darf – und wird. Ende April verfehlte Thailands Tagesstromverbrauch nur knapp sein Allzeithoch aus dem vergangenen Jahr – allein der frühe Regen zur Monatswende konnte in diesem Jahr einen neuen Verbrauchsrekord verhindern. Mit jedem weiteren Grad auf dem Thermometer steigt der Stromverbrauch im Königreich pro Tag um 400 Megawatt, die in das thailändische Stromnetz gespeist werden müssen: Die Klimaanlagen in Bürokomplexen, Shoppingcentern und Apartmenthäusern ächzen unter der Höchstlast und die Kraftwerke blasen weiteres CO2 in die Atmosphäre. Bei einem geschätzten Wachstum des Energiehungers in Thailand von rund 70 Prozent innerhalb der kommenden 15 Jahre bereiten die Pläne zu seiner Sättigung weitere Sorgen. Das Energieministerium plant rund 30 zusätzliche Kraftwerke, die auf fossile Brennstoffe, und nicht etwa Wasser- oder Solarenergie ausgerichtet sind, was sich im Königreich durchaus anbieten würde. So befindet sich das Land weiterhin in einer energiepolitischen Sackgasse. Doch auch ein anderer Klimakiller, der vorübergehend aus der Berichterstattung verschwunden war, tritt laut einer aktuellen Studie der Umweltorganisation der Vereinten Nationen (UNEP) wieder auf den Plan. Sein Name: Fluorkohlenwasserstoff, kurz FCKW. Zwar liegt das Königreich mit seiner stufenweisen Senkung der Importe von FCKW bis zum endgültigen Verbot im Jahre 2010 durchaus im Plan des Montreal-Abkommens. Aber wo eine Nachfrage ist, findet der Schwarzmarkt seine Wege. FCKW wird in Thailand vor allem für Klimaanlagen in Altfahrzeugen benötigt und von denen rollen laut Zulassungsstatistik noch über 3,5 Millionen auf den Straßen des Königreichs. Aus China und Indien kommend, findet die heiße Ware über Vietnam, Indonesien, Malaysia, Kambodscha und Laos seinen Weg nach Thailand. Die Menge der sichergestellten, illegal eingeführten FCKW schnellte von knapp sieben Tonnen im Jahre 2004 auf mehr als 88 Tonnen im Folgejahr in die Höhe. Die Emissionen von Kohlendioxid liegen heute in Thailand bei einem Wert dreimal so hoch wie der Vergleichswert von 1990. Will das Königreich seinen Beitrag zur CO2-Verringerung wie vereinbart leisten, müsste es seinen aktuellen Ausstoß bis 2050 mindestens auf ein Sechstel verringern. Doch die Werte steigen munter weiter. Es scheint, als verspiele Thailand seinen Joker aus Kyoto allzu leichtfertig: Wer seinen Aufschub nutzt, um in die richtige Technologie zu investieren, kann 2050 durchaus aufschließen zu den Großen. In Thailand ist das scheinbar noch nicht so ganz durchgedrungen.

Chancen nicht verspielen

Dabei sind es ja auch die Entwicklungsländer selbst, die unter den Folgen der Klimaerwärmung leiden – siehe unseren Gastkommentar. Der Tourismus hat eine besondere Rolle, da er oft die ersten wirtschaftlich schmerzlichen Auswirkungen aktueller negativer Entwicklungen wiedergibt. So droht zum Beispiel auch die Unterwasserwelt bei gleich bleibender CO2-Emission irreparablen Schaden zu nehmen. Die Ozeane absorbieren einen großen Teil des Kohlendioxids, wodurch sie zunehmend versäuern und die aus Kalk bestehenden Korallenriffe sich langsam auflösen. Das hat nicht nur unmittelbare Folgen für den Tourismus, sondern mit den Korallen droht auch ein kompletter Lebensraum verloren zu gehen, mit bisher unbekannten Folgen für das Ökosystem. Doch was kann das Land tun, um die Übergangslösung für sich zu nutzen? Es gibt bereits bemerkenswerte Ansätze und so manches Problem von heute wird sich im Laufe der Zeit ganz von alleine erledigen. Etwa das aus den Industriestaaten importierte FCKW-Problem, wenn alte Autos und Kühlschränke nach und nach ausrangiert worden sind. Sieht man sich die Entwicklung des Umweltbewusstseins in den Industrieländern an, kann man außerdem heute in Thailand ähnliche Tendenzen feststellen wie noch vor 20 Jahren in Europa. Mülltrennung und einen verantwortungsvollen Umgang mit Schadstoffen und Energiequellen in Bevölkerung und somit Industrie erreichte man auch dort nicht über Nacht. Momentan sind das Vermeiden von Plastikmüll und die Verwendung von Energiesparlampen in Thailand neue, aber aufsteigende Themen. Erst im letzten Jahr wurden in einer medienwirksamen Aktion sämtliche der mehrere hunderttausend Tempel in Thailand mit Umweltlampen ausgestattet. In Ostafrika, Australien, Palau und China sind Plastiktüten verboten oder Gesetzte dazu in der Vorbereitung. In Bangkok gilt es derzeit als schick, sich mit Jutetaschen beim Shoppen beobachten zu lassen. Ob der Trend auch dann noch anhält, wenn sich die heutigen Schwellenländer einmal Industrienationen nennen werden, bleibt noch völlig offen. Offensichtlich hat auch Japan das erkannt, wenn es die Abkehr von Landesgrenzen bei der Klimaerziehung fordert. Thailand kann der deutschen Nation der Umweltschützer beim Erhalten von ökologischen Lebensräumen sogar etwas vormachen. Während die Umweltschutzorganisation WWF die Bundesregierung kürzlich kritisierte, zu wenig für den Artenschutz zu unternehmen, hat Thailand weit über 100 Nationalparks mit einer Gesamtfläche von rund 60.000 Quadratkilometern, also mehr als acht Prozent der Landfläche. Zum Vergleich: In Deutschland ist es nur ein halbes Prozent.

Ökoauto längst Realität

Im großen Stil wurden in den letzten Jahren sämtliche Busse und Taxen in Bangkok umgerüstet und neue Wagen werden jetzt nur noch zugelassen, wenn sie mit Gas statt Benzin fahren. Sicher haben die Preisentwicklung des Rohöls und das Entdecken eigener Gasressourcen einen großen Beitrag zu dieser Entwicklung beigetragen, doch bleibt es unbestritten, dass man hier einen zukunftsträchtigen Weg im Sinne der Klimaverhandlungen geht. Ein Beispiel dafür, wie ein Schwellenland es schafft, die von den Industrieländern vorgefundenen Bedingungen in eine positive Entwicklung umzuwandeln. Im Gegensatz zum Verursacher in Europa ist das Hybrid- oder gar reine Naturgasauto in Thailand längst salonfähig. Das Tankstellennetz wird rasant ausgebaut, auch wenn momentan noch erhebliche Engpässe an den Tankstellen zu verzeichnen sind. Der andauernde Trend zum Gasohol-Auto wird durch Steuerbegünstigungen und deutlich billigere Kraftstoffpreise angefacht, so dass Gebrauchtwagenhändler bereits massive Umsatzeinbrüche für ihre inkompatiblen Altwagen beklagen. Ganz nebenbei begünstigt eine solche Entwicklung die FCKW-Bekämpfung. Thailändische Universitäten forschen mit Hochdruck an alternativen Modellen, wie einem Solarauto oder anderen Wegen, die Sonnenenergie ihres Tropenstaates zu nutzen. Noch gibt es eine heiße Debatte um den wirklichen Vorteil des „Klimaautos“, schließlich bedeuten geringere Kosten auch, dass immer mehr Autos angemeldet werden, was den Effekt der reduzierten Abgasmenge durch die reine Anzahl neuer Wagen auf den Straßen der Welt zunichte machen könnte. Andererseits sieht es heute nicht danach aus, als lasse sich der Anspruch individueller Mobilität sehr viel länger nur auf die Industriestaaten begrenzen – egal mit welchem Kraftstoff gefahren wird.

Auf Alternativen setzen

In Bangkok arbeitet man an einem sinnvollen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel als Gegenbewegung zum eigenen Automobil. Die von Siemens entwickelte Hochbahn BTS soll verstaatlicht werden, die Fahrpreise sinken. Weitere Stationen in den Außenbezirken sollen den Skytrain auch für Pendler interessant machen. Ein Problem jedoch: Nennenswerte Parkmöglichkeiten gibt es an den Stationen nicht. So ist es noch ein harter, steiniger Weg bis zum Erreichen des Kohlendioxidlimit in 2050, der durch neue Forderungen an das prosperierende Schwellenland auch weiterhin viel Kraft und guten Willen kosten wird. Dass Thailand bereit ist, diesen Weg einzuschlagen, sollte sich später bezahlt machen. So besteht durchaus Grund zur Hoffnung, dass auch andere Entwicklungsländer trotz Armut und Korruption schon jetzt einen Beitrag zum weltweiten Klimaschutz leisten können und werden. Dem Globalisierungsgedanken fügt die existentielle Klimadiskussion eine neue Dynamik hinzu, die einmal mehr unsere Welt, wie wir sie kennen, in Frage stellt – egal ob wir in Deutschland oder Thailand leben.

Gerrit Phil Baumann

Lebenswandel durch Klimawandel?

Die Erderwärmung muss kein Wachsstumskiller sein

Es war im Sommer des vergangenen Jahres, als sich ein deutsches Polit-Paar auf eine Winterreise begab: Angela Merkel, CDU, die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, und Sigmar Gabriel, ihr SPD-Kabinettsmitglied, Minister für Umwelt- Naturschutz und Reaktorsicherheit. Das geografische Reiseziel der Beiden: Grönland. Das politische Ziel: Erkenntnis. Der Riesengletscher Grönlands hat sich in den vergangenen fünf Jahren um 15 Kilometer zurückgezogen. Legt man hier die bisherige Gletscherforschung zugrunde, so entspräche dieser Schmelzvorgang in seinem Tempo einer Schnecke, die mit 75 km/h von einer Radarfalle erfasst wird. Der Meeresspiegel steigt seit 1993 um 3,1 Millimeter pro Jahr, Tendenz zunehmend. Die Temperatur der Erde auch. Um zwei bis vier Grad bis zum Jahrhundertende.
Die Klimadiskussion, der Klimawandel hat Konjunktur. Allein in Deutschland nimmt das Thema „Klimaschutz und Folgen“ laut Umfragen den zweiten Platz in der Rangordnung der wichtigsten Probleme ein, noch vor der Arbeitslosigkeit.
Unzählige Forscherteams und Organisationen produzieren Studien, Perspektiven und Konferenzen zum Klimawandel. Und immer wieder Fragen: Beherrschen in Zukunft wir das Klima oder das Klima uns? Welche Kosten, welche Investitionen sind sinnvoll, ökonomisch und ökologisch betrachtet? Wie Klima und Umweltschutz so gestalten, dass es keine Verwerfungen gibt, dass Wirtschaftswachstum und Wohlstand gehalten, sogar gesteigert werden können?
Darauf antwortet Gustav Adolf Horn, vom Wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung: „Die Chancen sind eindeutig größer etwas zu tun, sonst stiegen die Risiken ins Unermessliche: Flutkatastrophen, Hungersnöte, etc. Wenn wir neue Technologien entwickeln, wird das ein Verkaufsschlager.“ Soweit der Konjunkturforscher Horn.
Es geht – alles in allem – dabei um eine einzige Frage: Können wir heute schon eine Überlebensstrategie für Morgen entwerfen? Der Klimawandel hat – ähnlich dem Tod – einen elementaren Gerechtigkeitseffekt: Vor beidem sind alle gleich. Es ist mithin nur eine Frage der Zeit, bis sich wirklich alle der Lösung jener Frage, jenes Problems, stellen müssen, wie eine umweltschonende Verwendung endlicher Ressourcen mit der Aufrechterhaltung wirtschaftlicher Prosperität nebst gesicherter Energieversorgung gekoppelt werden kann.
„Unzählige Studien zeigen, dass die ökonomischen Auswirkungen des Klimawandels desaströs sein werden. Wenn wir nichts tun, bezahlen wir eine gewaltige Rechnung.“, sagt Wolfram Krewitt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
Damit aber die Rechnung des Nichtstuns nicht zu hoch wird, sich aus dem Klimawandel sogar eine Wachstumschance ergibt, sind konsequentes Umdenken und Handeln notwendig. Und das heißt, laut Krewitt: „Wir müssen unsere Energieeffizienz erhöhen, den Verbrauch reduzieren und die Versorgung auf erneuerbare Energien schneller umstellen. 2020 werden wir so unsere Energiekosten senken können. Hinzu kommt ein boomendes Exportgeschäft deutscher Technologie, nirgendwo gibt es solche Wachstumsraten wie gerade dort. Deutschland hat hier eine Marktführerposition. Heute leben schon 240.000 Beschäftigte davon.“
Deutschland ist Vorreiter, Taktgeber und so etwas wie politischer Sponsor für ein Klimaschutzprogramm, dem es zum internationalen Durchbruch verhelfen will, – ja, muss, will es nicht letztlich wie eine Spielzeug-Klimalokomotive ohne Zugkraft und Waggons durch die Gegend rumpeln.
Es ist die durchaus realistische Furcht, bei europäischen oder deutschen Alleingängen in Sachen Klimaschutz Wettbewerbsnachteile beträchtlichen Umfangs auf den Weltmärkten zum Beispiel gegenüber den USA, China oder Indien einstecken zu müssen. Allerdings, deswegen eine Strategie des Abwartens oder Nichtstuns zu verfolgen, wäre ökonomischer Selbstmord. Carsten Kreklau, Mitglied der BDI-Geschäftsführung ist der Meinung, dass es „viele Möglichkeiten gibt, Beiträge zum Klimaschutz zu leisten. Die gesamte Bauindustrie, der private Bereich, Kfz-Motoren, die elektrotechnische Industrie, die Energieversorger. Zwei Drittel des industriellen Stromverbrauchs in der Industrie werden zum Beispiel durch Elektromotoren verursacht. All diese Investitionen kosten Geld, wir müssen eine Kette aus neuester Technik bilden.“
Ob zu dieser Kette auch die in Deutschland politisch ausgezählte Kernkraft gehört, ist allerdings noch offen, nach BDI-Meinung sollte Atomenergie jedoch kein Tabu sein, denn „überall auf der Welt wird in Kernkraft investiert. Bei uns ist die Politik dagegen. Es wird aber ein neues Nachdenken geben, allein mit Wind und Sonne wird nichts gehen. Wir brauchen auch Kernkraftwerke.“
Dies provoziert den Widerstand des deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, DIW, das in dem Ausbau der Kernenergie mit all seinen vermeintlichen Wachstumsperspektiven keine Alternative sieht. „Die Atomenergie wird in den nächsten 50 Jahren eine Rolle spielen. Aber, die alternativen Energien werden diese Rolle ablösen.“, so das DIW.
Das Rennen ist also noch offen. Es ist davon auszugehen, dass es politisch entschieden wird, wobei die Rolle Deutschlands der des Zaungastes ähneln wird.
Der frühere Weltbankchefökonom Nicholas Stern geht in seiner Studie über die Folgen der Erderwärmung davon aus, dass der Weltwirtschaft durch den Klimawandel ein Einbruch von bis zu 20 Prozent droht. Allerdings schiebt er besänftigend nach, dass die schlimmsten Folgen durch international abgestimmtes Handeln abgewehrt werden können. 350 Milliarden Dollar seien dafür nötig, die auch gleichzeitig der Weltwirtschaft mittels zielgerichteter Umweltinvestitionen bis 2050 insgesamt einen Profit von 2,5 Billionen Dollar brächten.
In einer Prognose, die nicht alleine steht, wird der Aufwand für Klimaschutz viel geringer angesetzt als der für dessen Folgen, nämlich etwa ein Drittel der späteren Schäden. „Es wird mehr Wachstum geben, indem wir uns weg von den fossilen Energien bewegen. Da hat Deutschland Wettbewerbsvorteile“, prognostizieren die Wirtschaftsforscher.
Zu den Akteuren, die den Klimawandel als Chance ihres wirtschaftlichen Handelns sehen, gehört auch der deutsche Mittelstand. „Der Mittelstand profitiert schon längst vom weltweiten Umweltbewusstsein. Umwelttechnologien werden immer stärker zum Exportschlager. Seit 1980 sind hier bereits zwei Millionen neue Arbeitsplätze entstanden.“, ist die Analyse und Prognose des deutschen Mittelstandsverbandes.
Die Chancen, mit dem Klimawandel Geld zu verdienen, sind in Deutschland erkannt. Auch die USA, England, Frankreich und Japan sind inzwischen auf diesem Erkenntnispfad.
Hans-Jürgen Speitel

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