Nach der Wahl in Thailand:

Yingluck Shinawatra Wahl Thailand
Yingluck Shinawatra und die Pheu-Thai-Partei sind die großen Siegerinnen bei den Wahlen in Thailand

Zusammenhänge, Zahlen und Zitate

Thailand hat eine neue Regierung. Was sagt Thaksin dazu? Und was das Militär? Eine Übersicht von thaizeit.de


- Laut Bangok Post hat die Pheu-Thai-Partei 265 Sitze im Parlament errungen, die Demokratische Partei 159. Im 500 Sitze fassenden Parlament verfügt die Rothemden-Partei damit über eine absolute Mehrheit.


- Auf dieser Karte von NationGraphic ist zu sehen, wie in den einzelnen Regionen abgestimmt wurde.
- Die Wahlbeteiligung lag wie im Jahr 2007 bei fast 75 Prozent.
- Bangkok bleibt eine Hochburg der Demokratischen Partei. Entgegen anderslautender Prognosen gingen 23 der 33 zu vergebenen Sitze in Bangkok an die DP.  

- Pheu-Thai-Spitzenkandidatin Yingluck Shinawatra wird aller Voraussicht nach die neue Premierministerin Thailands und erste Frau an der politischen Spitze des Landes – knapp sechs Wochen, nachdem sie erstmals auf der politischen Bühen des Königreichs aufgetaucht ist. Sie muss vom Parlament als Regierungschefin vorgeschlagen und vom König ernannt werden.

"Es ist nicht die Pheu-Thai-Partei, die bei dieser Wahl gewonnen hat. Das Volk ist der Gewinner."
(Yingluck Shinawatra)

"Die Demokratische Partei akzeptiert die Wahlniederlage. Wir gratulieren der Pheu-Thai-Partei und Yingluck Shinawatra". (Ex-Premierminister Abhisit Vejjajiva)   



"Wenn das Volk will, dass unser Land sich in diese Richtung bewegt, muss ich kapitulieren." (Ex-Vize-Regierungschef Suthep Thaugsuban)

"Das Volk hat deutlich gesprochen, also kann das Militär nichts unternehmen. Wir akzeptieren das." (Armee-Chef Prawit Wongsuwon)

- Yinglucks Bruder Thaksin Shinawatra, der 2006 vom Militär aus dem Amt des Premierministers geputscht wurde, hat sich in einem ersten Interview aus seinem Exil in Dubai in Wort gemeldet. Auf eine baldige Rückkehr nach Thailand angesprochen, sagte er:  "Natürlich will ich wieder zu Hause sein. Aber alles muss in geordneten Verhältnissen ablaufen. Ich will keine Problem machen. Aber wenn ich zurückkehre, muss ich ein Teil der Lösung sein."

"Thaksin denkt, Pheu Thai handelt." (Wahlslogan der Pheu-Thai-Partei)

"Yingluck muss beweisen, dass sie eine eigenständige politische Führungsfigur ist – und nicht nur eine Puppe, an der ihr Bruder Thaksin die Fäden zieht." (Der Herausgeber der Bangkok Post in einem Kommentar zum Wahlausgang)
- Spiegel Online kommentiert zur Wahl in Thailand, Yingluck Shinawatra müsse an zwei Fronten kämpfen: "Sie muss zum einen die Thaksin-Anhänger ins Boot holen und sicherstellen, dass ihre Genugtuung nicht in Rachegelüste mit der Forderung umschlägt, die Thaksin-Gegner gnadenlos zu verfolgen. Auf der anderen Seite muss sie die Gegner in eine Versöhnung miteinbeziehen, um neue Massenproteste zu vermeiden."

- Der angesehene thailändische Politologe Thitinan Pongsudhirak sagte, das Wahlergebnis sei "ein Schlag ins Gesicht" für das Establishment und die Quittung dafür, wie es sich seit dem Militärputsch von 2006 verhalten habe. Um das alte System mit dem neuen zu versöhnen, bedürfe es vor allem Zeit: "Das ist keine Angelegenheit, die sich in zwei oder drei Jahren regeln lässt. Wir reden hier von einem politischen Reifeprozess, der zwei oder drei Jahrzehnte dauern wird."

thaizeit

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