Unruhen in Bangkok(20):

Die Vorwahlen konnten am Sonntag, 26.1.14 wegen der Blockierung und Belagerung von Wahllokalen nicht durchgeführt werden.

Die Qual mit der Wahl - regiert bald die Gewalt?

Ob die geplante Parlamentswahl am 2. Februar 2014 in Thailand stattfinden wird, ist mehr als fraglich. Bereits bei den Vorwahlen kam es zu blutigen Zusammenstössen - ein Anführer der Protestbewegung wurde während der Blockade eines Wahllokals erschossen.


Bangkok, 26.1.2014



Schon seit Wochen hatte Suthep Thaugsuban, Führer der Oppositionellen, angekündigt, die anstehenden Wahlen verhindern zu wollen. Die von Ministerpräsidentin Shinawatra Yingluck angekündigten frühzeitigen Neuwahlen sollen unter allen Umständen verhindert werden, weil Regierungsgegner eine Niederlage befürchten. Am heutigen Sonntag, dem Tag der Vorwahlen, setzte Suthep seine Drohung in die Tat um. Bereits in den Morgenstunden wurden in Bangkok fast zeitgleich 45 (von 50) Wahllokale von Menschenmassen blockiert und auch die Gebäude im Süden des Landes belagert, Wahlhelfer bedroht und gewillte Wähler gehindert, ihre Stimme abzugeben. Um 14 Uhr teilte der Sprecher der Polizei, Generalmajor Piya Uthayo, mit, dass alle Wahllokale in Bangkok wegen der Proteste vorzeitig geschlossen wurden.  Im Bangkoker Distrikt Bang Na kam es kurz danach zum Gewaltausbruch zwischen den regierungsfeindlichen "Gelbhemden" und den regierungsfreundlichen "Rothemden". Am Nachmittag wurde Suthin Taratin, ein Anführer der Proteste, vor einem Wahllokal erschossen; mindestens fünf Menschen wurden verletzt.
Weitere blutige Ausschreitungen werden nun befürchtet.
 

Königspaar übernimmt Klinik- & Bestattungskosten


Die Tageszeitung "The Nation" meldet: ein Brief des Königs wurde am 13. Januar an den Gouverneur der Bangkok Metropolitan Administration (BMA) geschickt, in dem der Privatsekretär Seiner Majestät, Krit Garnjana-Goonchorn, bestätigt, dass der Krankenhausaufenthalt aller Verletzten sowie mögliche Beerdigungskosten vom Königshaus getragen werden
Nathalie Gütermann; Foto: Nathalie Gütemann


Ergebnis der Vorwahlen

Um 18 Uhr Ortszeit stellte die Wahlkommission fest:
  • in 89 von insgesamt 375 Wahlkreisen konnte die Vorwahl aufgrund der Blockaden nicht stattfinden.  
  • 440.000 Wähler (von 2 Mio), die sich im Voraus für die Wahl registriert hatten, konnten ihre Stimmzettel nicht abgeben.
  • In Bangkok mußten 45 von 50 Wahllokalen geschlossen werden.  
  • Zuvor hatte Yingluck Shinawatra erklärt, sie sei bereit, den Urnengang vom 2. Februar zu verschieben, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Protestbewegung die Demonstrationen beende und die Neuwahlen nicht boykottieren würde. Suthep Thaugsuban lehnte dies ab.

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