Wat Pho Eintrittspreis: Erhöhung um 100%

2015 - Der Tempel des liegenden Buddha mit seiner 45 Meter langen, vergoldeten Buddha Statue ist weltberühmt und unbedingt sehenswert. Ab 2015 werden die Eintrittspreise allerdings kräftig erhöht, und zwar nur für Touristen! Thaizeit fragt sich: Was passiert mit den Einnahmen?

Eigentlich wird in den Tempeln Thailands kein Eintritt verlangt, außer in einigen Haupt-Attraktionen. 50 Baht ist die Regel; die Ausnahme bisher machte der "Wat Phra Chetuphon Vimolmangklararm Rajwaramahaviharn", kurz: Wat Pho. Dieser verlangt (noch) 100 Baht Eintritt.

Immerhin handelt es sich hier um einen königlichen Tempel Erster Klasse, der nicht nur durch den Viharn des liegenden Buddha aus dem Rahmen fällt, sondern auch durch die zahlreichen angrenzenden Gebäude, in denen unter anderem die erste "demokratische, offene Universität" sowie die älteste Massageschule des Königreichs untergebracht sind. Eine Gebühr ist demnach sicherlich gerechtfertigt.
Weitere Details über den Wat Pho lesen Sie hier...   

Touristen zahlen. Thais nicht.

Ab 1. Januar 2015 wird der Eintrittspreis für ausländische Besucher von 100 Baht auf 200 Baht erhöht - eine satte Steigerung um 100 %. Dies wurde aktuell auf der Webseite des buddhistischen Tempels bekannt gegeben. Thailänder haben weiterhin kostenlosen Zugang.  

Dabei geht's nicht darum, ob der Eintrittspreis in dieser Höhe gerechtfertigt ist - vielen Touristen ist es sicherlich wert, für einen Tagesaufenthalt auf dem gesamten Areal rund 5 Euro zu bezahlen. (Dabei bitte nicht die 10 goldenen Tempel-Gebote vergessen!)

Erstaunlicher ist die Begründung: "Thailänder spenden regelmäßig Geld - das wird als deren Verdienst anerkannt und gewürdigt".

Fair oder nicht ist unwesentlich

  • Doch was ist mit all den Thailändern, die keine Buddhisten sind, also Muslime, Christen, Sikhs? Auch sie haben weiterhin kostenfreien Eintritt, denn sie sind Thais.
  • Was ist mit allen ausländischen Buddhisten? Sie müssen zahlen, denn sie sind  Touristen - egal, ob sie spenden.
  • Was passiert mit dem Geld? 

Verwendung der Einnahmen unklar

Wie viel Geld verdienen die Tempel eigentlich mit Ausländern? Nach Informationen des Thailand-Blogger Richard Barrow besuchen rund 10.000 Besucher den Wat Pho pro Tag. Die Hälfte von ihnen sind Ausländer.

Bei einem Eintrittspreis von (bislang noch) 100 Baht pro Kopf sind dies 500.000 Baht pro Tag; monatlich 15,5 Millionen Baht. Dies beinhaltet NICHT die großen Spenden reicher Thais. Ab nächstem Jahr wird der Wat Pho ein Minimum von einer Million Baht pro Tag allein durch Touristen generieren - das sind knapp eine Million Dollar pro Monat, oder umgerechnet 750.000 Euro.

Was passiert mit diesen Einnahmen? Das ist und bleibt die Gretchenfrage!

UNESCO-Auszeichnung

Die UNESCO hat dem Tempel Wat Po in Bangkok den "Memory of the World"-Preis verliehen.

Der Tempel liegt in der Nachbarschaft des Königspalastes in der Altstadt von Bangkok. Berühmt ist er vor allem wegen des Liegenden Buddhas: Eine 46 Meter lange und 18 Meter hohe Statue, die von Kopf bis Fuß mit Gold verziert ist.
Aber nicht nur Riesen-Buddhas können sich hier entspannt ausstrecken: Der Wat-Po-Tempel gilt als Wiege der Thai-Massage. In der ältesten Massage-Schule Thailands werden noch immer Kurse und Seminare angeboten, in denen die richtige Knet-und Drück-Technik gelehrt wird.

Thailands Wissensschatz auf tausend Marmorplatten

Den UNESO-Preis gab es jedoch weder für die das goldene Monument, noch für die Massage-Tradition. Denn der Tempel birgt noch einen weitere Schatz: Über 1000 Marmorplatten aus der sogenannten Ayutthaya-Periode, die vom 13. bis zum 18. Jahrhundert dauerte. Die Platten bilden eine Bibliothek – auf ihnen sind Schriften und Bilder eingraviert, die das Wissen der damaligen Gesellschaft Thailands weitergeben.
Im 18. Jahrhundert, damals unter der Herrschaft von König Rama I., war damit begonnen worden, die Marmorplatten zu archivieren.
Zum offiziellen UNESCO-Welterbe zählt Wat Po nicht. Dafür haben bereits fünf andere Orte im Königreich diesen Status erhalten.

Riesen-Buddha aus Gold

Fast jeder, der in der Weltmetropole Thailands einen Zwischenstopp einlegt oder ein paar Tage Urlaub macht, hat ihn schon einmal gesehen: den berühmten "Reclining Buddha", der im Zentrum der historischen Altstadt (unweit vom großen Königspalast) in einem eigens dafür errichteten Tempel thront, beziehungsweise liegt.
Falls noch niemals besichtigt, dann schauen Sie doch mal in unser Fotoalbum!

Der etwa im 17. Jahrhundert gegründete buddhistische Wat Pho ist ein königlicher Tempel Erster Klasse. Hier kann man einiges sehen, was kulturell von großer Bedeutung ist. So beispielsweise die älteste Thai-Massageschule der Welt sowie eine Gruppe von vier Chedis im hinteren Bereich des Wat Pho.
Jede Stupa, mit Kacheln und bunten Mosaiksteinen bedeckt, ist 42 Meter hoch. Laut Wikipedia wurde die erste wurde von König Rama I. erbaut und enthält die Überreste der Buddha-Statue "Phra Si Sanphet", welche von den Burmesen bei ihrem Überfall auf Ayutthaya 1767 zerstört wurde.

Doch die wichtigste Sehenswürdigkeit ist und bleibt die überdimensional große vergoldete Statue im "Viharn des Liegenden Buddha". Wie wir bereits in unserem City Guide Bangkok beschrieben haben, handelt es sich hierbei um ein überaus imposantes, aber schwierig in seiner Gänze einzufangendes Fotomotiv. Für unsere Leser haben wir es jedoch versucht und zeigen hier, in unserer Fotogalerie, das prächtige Denkmal von allen Seiten. Denn viele Bangkok-Besucher hatten vielleicht noch nicht die Möglichkeit, sich den Riesen-Buddha anzusehen.

Wir hoffen, unsere Bilder inspirieren Sie, bei Ihrer nächsten Reise in die thailändische Metropole hier vorbeizuschauen.

Besonders beeindruckenden ist nach der Besichtigung des liegenden Buddhas vor allem auch die Halle des Phra Ubosoth, dem größten Tempel auf dem Gelände des Wat Pho und erbaut von König Rama I. Die sterblichen Überreste des Monarchen wurden nach seinem Tode übrigens im Sockel der hier sitzenden prunkvollen Buddha-Statue im Ayutthaya-Stil beigesetzt. Ebenfalls sehenswert sind die reich verzierten Wände und die 152 quadratische Reliefs auf der Außenseite des Ubosot, die das Ramakien darstellen.

Wir hatten Glück und durften einer buddhistischen Zeremonie beiwohnen, die hier besonders prächtig anzusehen ist. An den Gebetsstunden kann jedermann teilnehmen, deshalb fragen Sie bei Ihrem Besuch gleich am Anfang am Empfang nach, ob und wann solche heiligen Meditationsstunden in Anwesenheit von mindestens 2 Dutzend Mönchen im Wat Pho stattfinden.

Interessiert an weiteren tollen Tempeln? Dann schauen Sie doch mal hier:

>>> Thailand Tipps: Top 10 Tempel

Nathalie Gütermann (Text & Fotos)

Eintrittspreis: 100 Thai Baht/Erwachsener

Kleidung: Der Dresscode ist strikt! Keine kurzen Röcke, Hosen und keine ärmellosen T-Shirts. Die Beine und Arme müssen bedeckt sein.

Tempelglanz nach Sonnenuntergang

Noch bis zum Ende der Hochsaison öffnet Wat Pho seine Pforten auch nach 18 Uhr. Eine besondere Gelegenheit, die Bauten einmal in einem anderen Licht zu sehen und vor allem ohne die zahlreichen Besucher, die sich tagsüber um den berühmten liegenden Buddha drängen. Weiteres Sahnehäubchen: Der älteste Bau auf dem Gelände ist nur in den Abendstunden zugänglich.

Lange Warteschlangen in der Tropensonne, die verzweifelte Schuhsuche und die fremden Gesichter anderer Touristen am Bildrand des Erinnerungsfotos von Thailands größtem liegenden Buddha – alles notwendige Übel, wenn man den zweitwichtigsten Tempel des Königsreiches an einem normalen Tag besuchen möchte. Gute Nachrichten für alle, die einen so besonderen Ort lieber für sich alleine haben: Im Februar und März bietet der Tempel, der sonst um 18 Uhr seine Tore schließt, nächtliche Führungen über das Gelände an. Die Aktion ist eine Initiative der Tourism Authority Thailand (TAT) und ist programmatisch „9 Wonders of Wat Pho“ benannt, nach den wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf dem Tempelgelände.
Als wir mit 20 Minuten Verspätung am Kassenhäuschen stehen und uns nach der nächsten englischsprachigen Tour erkundigen, erwarten wir bereits das Schlimmste: Sicher ist die Tour schon ausgebucht, die Teilnehmerzahl ist schließlich auf 50 Besucher beschränkt, so hatten wir gehört. Stattdessen empfängt uns Thon, unser Führer, mit dem sprichwörtlichen Lächeln: „Wenn Sie wollen, können wir sofort losgehen, Sie sind die einzigen Besucher!“ Ein deutsches Pärchen, das just in dem Moment aufs Gelände kommt, schließt sich uns an und so bewegt sich die kleinste öffentliche Reisegruppe Bangkoks auf den berühmten Startpunkt der „Neun Wunder“-Tour zu: Den größten liegenden Buddha Thailands aus der Zeit König Rama III.

DIE NEUN WUNDER

„Der Buddha selbst wurde zuerst gebaut, das Gebäude darüber folgte erst später“, erklärt Thon und zeigt uns die Beschädigung des Buddha, die er beim Zusammensturz seines Wihan erleiden musste. Oder vielmehr beim Neubau, der sich für die enormen Maße der Statue  als zu klein erwies. Dies lässt sich auch tagsüber für die Besucher sagen, die sich durch den schmalen Gang um die Statue drängen und vergeblich versuchen, einen Winkel zu finden aus dem man die gesamte Statue aufs Foto bekommt. Nicht so heute Abend: Außer unserer „Gruppe“ sind nur zwei weitere Besucher im Gebäude. Wir können nach Belieben vor und zurück laufen und es dauert nicht lange, bis wir den richtigen Standort gefunden haben.

Es geht weiter über das nächtliche Gelände, wir besteigen die hell erleuchteten Chedis der vier Könige, die sich scharf gegen den schwarzen Himmel absetzen und bewundern das gespenstisch ausgeleuchtete Palmenbuchmuseum, das von im Halbdunkeln erst richtig gefährlich aussehenden Riesen bewacht wird. Schließlich kommen wir zu einem anderen wichtigen Standort auf dem Gelände, dem eine gewisse Magie innewohnt: An der Westseite des Sala Karn Parien geben die umliegenden Gebäude den Blick frei auf den Chedi des am anderen Ufer des Chao Phraya gelegenen Wat Arun. In einer Linie stehen Sala und Chedi, der Buddha im Sala Karn Parien ist direkt auf Wat Arun ausgerichtet. „Vom Chedi im Wat Arun kann man den Buddha hier sitzen sehen – theoretisch“,  schmunzelt Thon, leider gebe es nur ein Problem: Wat Arun ist am Abend geschlossen, und der Sala tagsüber nicht zugänglich: „Hier lernen die Mönche die Meditation“, erklärt unser Führer und fügt nicht ohne Stolz hinzu, der Sala sei älter als Wat Phra Khaew, der wichtigste Bau Thailands gleich nebenan.

Erhabene Stille

In der beeindruckenden Halle des Bot, dem größten Tempel im Wat Pho schließlich ist es an der Zeit sich zu verabschieden. Die reich verzierten Wände, die hohe Decke und der prunkvolle wie herrliche Buddha „Deva Patimakorn“ im Ayutthaya Stil sind der überraschende Höhepunkt der Führung. Auch das ist sicher der Atmosphäre zu verdanken: Außer uns hält sich in der Halle nur ein Wachmann auf, wir genießen die erhabene Stille und vergessen fast, ein Foto zu schießen, wie es sonst nur mit Sondergenehmigung gelingt: Das Bildnis des goldenen Buddha vor einer großen, rot ausgelegten, menschenleeren Halle. Eigentlich ein überflüssiges Foto, da es sich ohnehin für immer in unserem Kopf eingebrannt hat.

Alexander Heitkamp


9 Wonders of Wat Pho
Noch bis zum 6. April bleibt der Tempel auch nach 18 Uhr für Touristen geöffnet. Tickets kosten 200 Baht (50 Baht für Thais und Expats), Touren sind halbstündlich bis 20.30 Uhr und dauern rund eine Stunde. Zwei englischsprachige Touren finden statt um 19 Uhr und 20 Uhr. Obwohl wenig ergiebig, hier die Website des Wat Pho: www.watpho.com Die Telefonhotline ist nur in Thai besetzt: 02-226 0335

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