Weltwirtschaftsforum:

Ostasien mit Birmas Nationalheldin

Limousinen mit Blaulicht, Polizei-Eskorten, abgesperrte Strassen. Vom 30. Mai bis 1. Juni 2012 findet das Weltwirtschaftsforum in Bangkok statt. 630 Teilnehmer aus 50 Ländern sind dabei, darunter Myanmars Idol Aung San Suu Kyi.


Es ist ihre erste Auslandsreise aus Myanmar nach mehr als zwei Jahrzehnten. Wie die thailändische Tageszeitung Bangkok Post berichtete, traf die 66jährige Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi im landestypischen Wickelrock und mit Blumen im Haar am 29. Mai gegen 22 Uhr in Bangkok ein und wurde bereits bei ihrer Ankunft von birmanischen Wanderarbeitern mit Jubelstürmen begrüsst. Die Menschen, die zum Teil stundenlang auf die Politikerin gewartet hatten, schwenkten Fähnchen und Poster.
Während ihres Aufenthaltes in Thailand wird sie mit Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra, hochkarätigen Würdenträgern und Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik zusammentreffen. "Ausserdem werde ich ein Flüchtlingslager im Grenzgebiet besuchen", erklärte sie Medienvertretern, ohne jedoch nähere Angaben zu machen. Bevor das Forum am Mittwoch offiziell begann, traf Suu Kyi Landsleute in der Provinz Samut Sakhon südwestlich von Bangkok, und regte unter anderem an, Schulen für Wanderarbeiter zu errichten.


Das "World Economic Forum on East Asia" findet zum ersten Mal in Thailand statt. Während des 3-tägigen Gipfels im Shangri-La Hotel in Bangkok wird die wirtschaftliche Zukunft der ASEAN-Region diskutiert sowie die Zusammenarbeit bei der Energieversorgung und Technologie. Auf dem Programm stehen ausserdem folgende Themen: Kultur in Thailand, Schulbildung, Armutsbekämpfung, globale Wirtschaft & Tourismus und Myanmar.

Für das Jahr 2015 strebt die Gemeinschaft die Schaffung einer ASEAN Economic Community (AEC) an, also die Gründung einer Wirtschaftsunion. Davon werden auch deutsche Unternehmen profitieren: "Es gibt viele Vorhaben, die für deutsche Unternehmen interessant sind. Bei Verkehrsinfrastrukturprojekten beispielsweise sind sowohl vorbereitende Ingenieursdienstleistungen als auch die spätere Lieferung der Technik gefragt," sagte Alexander Hirschle, Bereichsleiter Asien-Pazifik bei Germany Trade & Invest, eine Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing der Bundesrepublik Deutschland. Die Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) wurde 1967 gegründet. Wie die Deutsche Botschaft in Thailand erläutert, hat der ASEAN-Integrationsprozess insbesondere im letzten Jahrzehnt "deutlich an Fahrt gewonnen". ASEAN sei gerade für Deutschland ein wichtiger Wirtschaftspartner. "Für deutsche Unternehmen bietet der bevölkerungsreiche Markt zum einen viele Chancen, zum anderen auch einen Verbündeten in wichtigen globalen Themen, etwa in der Umwelt- und Klimapolitik", heisst es in einer offiziellen Erklärung.  (NG)


Weitere Informationen: World Economic Forum
91–93 Route de la Capite
CH-1223 Cologny/Geneva
Schweiz
Tel.: +41 (0) 22 869 1212
Fax: +41 (0) 22 786 2744
Weforum.org

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